Polanski: "Das ist mir zu billig"

Das Spiel bei Union Berlin verlor die Gladbacher Borussia laut Coach Eugen Polanski in der ersten Viertelstunde. Besonders ärgerte er sich nach der Partie über die defensiven Unachtsamkeiten, die vor dem Spiel angesprochen worden seien.
Enttäuschender Abend: Eugen Polanski unterlag mit Gladbach bei Union Berlin. IMAGO/Jan Huebner
Als Vorletzter war Borussia Mönchengladbach am Freitagabend in Berlin angereist - und präsentierte sich gerade in der Anfangsphase genau so. Dem Eckball vor dem ersten Gegentor ging ein Missverständnis zwischen Joe Scally und Torwart Moritz Nicolas voraus. Bei der Hereingabe hatte Danilho Doekhi dann freie Bahn und köpfte ein zur Führung in der dritten Minute.
Auch bei dessen zweitem Treffer kam die Borussia überhaupt nicht in die Zweikämpfe, ließ erst Ilyas Ansah durch die gesamte Hintermannschaft spazieren und dann Doekhi im Nachschuss den Ball über die Linie stochern. "Wir haben die ersten 15 Minuten gar nicht stattgefunden", ärgerte sich Trainer Eugen Polanski nach dem 14. sieglosen Spiel in Folge am Stück bei Sky.
"Wir sind rausgekommen und waren nicht ready für dieses Spiel", gestand auch Haris Tabakovic, der mit seinem Treffer zum 1:2 Gladbach wieder in die Partie gebracht hatte - und auch nach der Pause die beste Chance für die Gäste hatte. Überhaupt spielte die Borussia gerade nach dem Anschluss immer wieder nach vorne, war aber im letzten Drittel dann zu ungefährlich.
Polanski fordert "mehr Entschlossenheit""Ab der 55. Minute haben wir eine brutal gute Phase, da weiß Union überhaupt nicht was passiert", betonte Polanski. Am Ertrag habe es dann aber gefehlt, auch wenn Tabakovic aus Abseitsposition den Ball noch einmal im Netz unterbrachte. "Wir müssen mit mehr Wucht, mit mehr Entschlossenheit die Tore machen", forderte der Trainer.
Sechs Tore in sieben Spielen stehen nun auf der Gladbacher Habenseite. Vier davon in der Schlussphase beim 4:6 gegen Frankfurt, als die Partie bereits entschieden war. Überhaupt war Tabakovics Tor das erste überhaupt in einer ersten Halbzeit in dieser Saison.
Ergebnisse fehlen - nächste Woche kommt der FC BayernTrotz der offensiven Harmlosigkeit störte sich der frühere Profi vor allem am defensiven Gladbacher Auftritt in der Anfangsviertelstunde. "Ich glaube nicht, dass wir das Spiel in der zweiten Halbzeit verloren haben", betonte er. Vor dem Spiel habe man Standards explizit angesprochen. Sowohl die Entstehung ("Das ist mir zu billig"), als auch die Passivität beim Eckball zur Führung sei deswegen "das, was mich am Ende ärgert" und auch eine "Mentalitätsfrage."
Trotz einer aus Polanskis Sicht phasenweise "sehr guten" Leistung mit Ball, stehe als Resultat so wieder ein "sehr ernüchternder Abend für uns." Nach nun vier Spielen in der Verantwortung mache sich Polanski keine allzu großen Gedanken um seine Zukunft, jedoch in dem Wissen, "dass die Ergebnisse irgendwann mal erzielt werden müssen."
Drei Punkte aus sieben Partien - und die Aufgaben für die Borussia werden nicht leichter, schließlich empfängt man am kommenden Wochenende den FC Bayern (Samstag, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker).
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